Erotische Geschichten

Topshot

Seit jeher ist dieses Büro dem Chef vorbehalten. In der obersten Etage gelegen, mit Blick auf die Parkanlage und den Ententeich und nur mit einem separaten Liftschlüssel zugänglich, strahlt es den Status aus, den ein Chief Executive Officer eines Grossunternehmens nun mal innehat.

Als man ihn damals zum CEO ernannte, liess er das pseudomoderne Büromobiliar entfernen und durch Antiquitäten ersetzen. Die Täferung wurde in schwarzbraunem Leinöl überstrichen, beleuchtet von Halogenspots. Spots, die heute verboten sind, weil sie zu viel Strom verbrauchen. Als ob es bei seinem Lebensstil auf die Stromrechnung ankäme.

Wichtig war ihm, die Fenster zu isolieren und abzutönen, damit Ruhe herrscht, wenn der Chef spricht. Das hatte gewirkt, von Anfang an. Er lächelt in sich hinein und blickt auf die Frau, die sich vor ihm über den Tisch beugt und ihm den Hintern entgegenstreckt. Langsam legt er seine Hände auf ihre Hüften und schiebt er den engen Jupe über ihre Backen, gerade soweit, dass der Saum maximal gedehnt wird. Er mag es, wenn sich die Kleidung über pralles Fleisch spannt, es erinnert ihn an vergangene Eroberungen. Privat wie geschäftlich.

Trotz allem ist er gut gealtert, hervorragend sogar. Sicher hilft es, dass er sich viel mit jungen Frauen umgibt und da auch gefordert ist. Das färbt ab, davon ist er überzeugt. Win win – er gibt seine Berufserfahrung weiter und bleibt dabei gelenkig in den Hüften. Autorität und Kompetenz. Sachverstand und Potenz. Das sind – neben vielen anderen – die Dinge, die ihn auszeichnen und die ihn über die anderen erheben. Zum Chef dieses Konzerns. Verdientermassen, muss er zugeben.

Er schiebt die Hand zwischen die Schenkel und ertastet durch den Slip die Spalte. Wulstige Lippen, glattrasiert. Genau nach seinem Geschmack. Sein Schwanz beginnt zu pochen. Ja, er ist nach wie vor in Topform. Manchmal bedauert er Männer seines Alters, die mit Pillen nachhelfen müssen. Sowas ist kein Thema für ihn. Er hebt den Slip zur Seite. Ein ausgesprochen feines Modell, mit Spitzen verziert. Früher interessierte ihn sowas nicht, aber die Zeit hat ihm die Augen für solche Details geöffnet. Hat ihn das Alter milde gestimmt? Täuscht euch nicht. Das Raubtier ist in ihm und wenn er will, lässt er es von der Leine. Aber es muss nicht immer sein und das ist es, was ihn von früher unterscheidet: Erfahrung, Stilsicherheit, situative Entscheidungsstärke.

Er befeuchtet Zeige- und Mittelfinger mit Spucke, fährt die Poritze entlang und umkreist die Pflaume. Reine Routine. Wie viele Weiber sich in den letzten Jahrzehnten über diesen Tisch gebückt haben? Fünfhundert? Tausend? Müssig zu zählen, wenngleich er es als Zahlenmensch zuweilen bereut, nicht genauer Buchhaltung geführt zu haben. Heute würde es ihm Vergnügen bereiten, vergangene Erfolge rekapitulieren zu lassen.

Ein ausgesprochen feines Modell, mit Spitzen verziert.
Ein ausgesprochen feines Modell, mit Spitzen verziert.

Warum lange warten, wenn der Schwanz schwillt? Das Theater um das Vorspiel konnte er noch nie nachvollziehen. Es ist doch offensichtlich, was die Natur verlangt. Er vollführt ein paar Probestösse gegen den knackigen Hintern, überlegt noch kurz, ob er den Jupe ganz nach oben schieben sollte oder ob es geiler ist, die Tussi halb eingepackt zu vernaschen. Er entscheidet sich für zweiteres, ratscht die Anzughose auf und befreit seinen Führungsstab. Ein Prachtexemplar, wie es nicht anders zu erwarten ist bei einem Mann von seinem Format.

Er setzt die Eichel an und lässt sie an der Muschi riechen. Schnupper, schnupper. Noch etwas Spucke drauf und schon umfängt ihn die vertraute Wärme. Gemächlich schiebt er das Becken vor und zu zurück. Genussficken nennt er das. Etwas milde ist er doch geworden. In sentimentalen Momenten befürchtet er, das gemütliche Stossen könnte ihm als Führungsschwäche ausgelegt werden. Dann kann es schon passieren, dass er plötzlich drauflosrammelt wie ein Ziegenbock. Noch immer hat er es drauf und das darf ruhig kommuniziert werden. Nonverbal versteht sich.

Was ihn zunehmend beunruhigt: vorzeitiger Erguss. Sowas kannte er früher nicht. Ein Kontrollverlust den er nicht tolerieren kann. In dieser Firma bestimmt er wies läuft und wann abgespritzt wird. Nicht das Marketing, nicht der Verkauf und auch nicht sein Schwanz. Geschossen wird auf sein Kommando, ob nach Sekunden, Minuten oder am Sankt Nimmerleinstag. Auf seinen Befehl wird der Braut die Kanüle gefüllt und keinen Furz vorher. Nicht, dass ihn die Befriedigung der Frau kümmern würde. Simulation, man kennt das aus dem Geschäftsleben. Schmeicheln soll ihm das Gestöhne. Die Damen erhoffen sich dadurch Gehaltserhöhungen oder Karriereschübe. Aber nicht mit ihm.

Geht ihm angesichts der bevorstehenden Pensionierung die Geduld aus? Die Kondition? Immer noch besser, als keinen hochzukriegen, tröstet er sich. Damit hat er gottseidank keine Probleme. Auf den kleinen Chief Executive Officer ist Verlass, wie auf sonst auf niemanden in diesem Laden. Ja, er kann zufrieden sein mit sich, beruflich wie sexuell. Mit dem Handrücken wischt er den Schweiss von der Stirn, während seine Lenden weiter gegen das feste Sitzfleisch holpern.

Auch das zeugt von seiner junggebliebenen Führungskultur: Anstandslos beugen sich die Damen über seinen Schreibtisch. Tage- manchmal wochenlang werden die Bittstellerinnen hingehalten für einen Termin. Anschliessend durchlaufen sie ein Prozedere an Formalitäten. Wenn sie endlich glauben, vorgelassen zu werden, lässt er sie eine Stunde im Vorzimmer schmoren, um dann leider – so ist das nun mal im Leben eines CEO’s – kurzfristig wegzumüssen. Am Sonntag könnte er sie noch dazwischenschieben, erklärt er ihnen im Davoneilen. Tiefenpsychologisch sauber ausgeklügelt, das muss er zugeben. Er grinst auf den Stockzähnen.

Wie eine reife Frucht ruht ihr Hintern vor ihm. Sie trägt diese halterlosen Strümpfe, die ihn so verrückt machen. Das muss sich rumgesprochen haben. Eine der Sekretärinnen kreuzte damals damit auf, als er noch als Finanzchef amtete. Mann-o-Mann, die wurde von ihm geknattert. Täglich, ja fast stündlich hatte sie das Vergnügen.

War das diejenige, die später den Compact-Deal versaute? Oder war das die andere, der er beim Oralverkehr auf die Brille ejakulierte? Eine ganze Woche noch schimmerte das linke Brillenglas milchig. Sie schien nicht zu bemerken, dass sie die Welt durch sein Sperma betrachtete. Oder sie konnte dem was Positives abgewinnen – sah in ihm eine Art Gottheit, dessen Ejakulat Weitsicht und Erfolg verhiesse….– der Gedanke gefällt ihm. Er grinst und wechselt zu übermütigen Stössen aus den Knien. Rasch ermüdet ihn jedoch diese Technik und er findet zurück in ein energiesparendes Rein-raus.

Die Vertragsverhandlungen mit Compact. Er erinnert sich dunkel. Es wäre die Fusion des Jahrhunderts gewesen. Ein grandioser Deal, alles schon eingefädelt. Selbstredend wäre er als grosser Sieger daraus hervorgegangen. Dann scheiterte alles. Wegen dieser Tusse, die er aufgrund ihrer Fuckability eingestellt hatte… die kopierte den Aufsichtsrat ins CC, obwohl er diesen Gören gesagt hatte… der Ärger steigt ihm in den Kragen.

„Verdammt nochmal!“ ruft er und haut auf den Arsch.

„Au! Was ist denn los?“ meckert die Schnalle vor ihm auf dem Tisch.

Plötzlich ist er sich nicht mehr sicher, wenn er heute aufgebockt hat. Ist es diese F… aus der Buchhaltung? Jetzt ist ihm ihr Name entfallen. Blond sind sie ja alle. Da legt er Wert drauf. Brünnett? Ne ne, die riechen so komisch. Kommt ihm nicht auf den Tisch. Und die Schwarzhaarigen, dieses Südländische, da ist er kritisch. Weiss man, aus welcher Gosse die gekrochen sind? Am Ende hängen sie einem eine Krankheit an. Vor den Rothaarigen, das muss er zugeben, fürchtet er sich. Die haben etwas Unheimliches. Reden zuviel und sind gierig wie ein Opferstock, sowas braucht er nicht. Bei der Fickerei hat Ruhe zu herrschen, ausgenommen natürlich das Klatschen seiner Lenden und das Schmatzen seines Schwanzes in der Pflaume.

Mit Blondinen läuft das. Mit dieser F… aus der Buchhaltung zum Beispiel. Ja, die muss es sein. Die hat er in letzter Zeit öfters durchgenommen. Eine Zahlenfrau mit einem Sauberkeitsfimmel, immer rausgeputzt und top gekleidet. Er liebt es, sie vollzuschwitzen. Er verreibt seinen Schweiss auf ihrer Haut wie Massageöl. Schön stinken soll sie nachher. Gebrandmarkt mit seinem Duft. Dem Duft des Herren. Er sabbert in ihre Haare, verschmiert ihr den Lippenstift und wenn es soweit ist, zieht er seinen Prügel raus und spritzt quer über ihr teures Kostüm. So darf sie zurück an die Arbeit. Eine visuelle Wertschätzung des Chefs an seine Angestellte. Verdankt sei’s ihm.

Doch was ist das? Auf F‘s Haarspange leuchtet ihm das grünblaue Emblem der Finanzaufsichtsbehörde entgegen. Das darf doch nicht wahr sein! Die Finanzaufsichtsbehörde gibt Werbe-Haarspangen aus? Wozu soll das gut sein? Das bringt ihn aus dem Konzept, er wird langsamer, hält inne. Das traut er dieser F… nicht zu. Sie mag die Beine breit machen, wenn der CEO anpocht, aber so weit würde sie nicht gehen. Als Buchhalterin muss ihr klar sein, dass die Finanzmarktaufsicht der natürliche Feind eines Grosskonzerns ist. Eine solche Spange, das wagt sie nicht. Wo sie doch weiss, dass er sie am liebsten von hinten nudelt und die Spange auf jeden Fall bemerken würde.

Wen hat er hier nur vor sich? Wer besitzt die Unverschämtheit, ihm mit einer solchen Spange in den Haaren, den Arsch feilzubieten? Ist es etwa – Gisela?

Die Anwältin der Kanzlei Meurer&Berger? Eine Top-Frau, das muss er ihr lassen. Wie sie ihn und die ganze Führungsriege aus dieser Scheisse mit den Amerikanern rausgehauen hat. Und dann im Nachgang gleich noch Verletzung der Persönlichkeitsrechte, hehe. Da sind den Cowboys die Sheriffsterne von den Westen gepurzelt.

Gisela hatte er ein Weilchen nicht mehr vor der Lunte. Da war die Sache mit der fristlosen Entlassung von diesem Kunz – sind ihm die Sicherungen durchgebrannt. Gisela übernahm den Fall, daran erinnert er sich. Ist das inzwischen geregelt oder hat er sie nochmals aufgeboten? So wäre ihre Anwesenheit auf seinem Schreibtisch jedenfalls erklärbar. Gisela traut er diese Nummer mit der Haarspange zu. Luder! Er fickt kräftiger, packt sie um die Hüfte und nimmt sie ordentlich ran. Sie röchelt. Das ist für die Spange du Luder!

Aber müsste Gisela nicht schon etwas älter sein? Um die vierzig, schätzt er, wenn nicht darüber. Angesichts dieser straffen Proportionen kommt er doch ins Zweifeln. Und hatte Gisela bei ihrem letzten Treffen nicht etwas zugelegt? Das war ihm aufgefallen. Reiterhosen im Businessdress. Diskret beugt er sich zur Seite, um ihre Oberschenkel zu inspizieren. Dabei ermahnt er sich, im Rhythmus zu bleiben. Seine kleine Gedächtnislücke darf nicht auffallen.

Nein, keine Cellulite. Absolut nichts, makellose junge Schenkel und schlanke Beine. Das kann nicht Gisela sein. Da ist er sich jetzt sicher. Hat sie ihre Assistentin vorgeschickt? Diese junge Praktikantin, wie hiess die noch gleich? Ein Name will ihm nicht einfallen, aber es scheint ihm plausibel. Gisela provozierte ihn schon mit ähnlichen Tricks, klebte ein Fake-Tattoo mit dem Portrait seiner Frau zwischen die Brüste oder füllte Juckpulver in sein Kondom. Na warte, wenn er diese Ziege in die Finger kriegt!

Er langt nach vorne und greift sich die Titten. Potz Donner, anständige Dinger! Er holt die Kugeln aus der Business-Bluse und stösst kräftig von hinten, damit sie schön gegen seine Hände baumeln. Die Reibung an den Warzen lässt sie anschwellen. Ob sich die Praktikantin die Brüste machen liess? Schemenhaft kann er sich erinnern an die schlanke Blondine. Sie hatte kaum als Praktikantin begonnen, da stellte man sie ihm zur Verfügung. Kundenservice der Kanzlei Meurer&Berger. Und er war ein guter Kunde. In verschiedenen Hotelzimmern nagelte er sie. Jung aber unspektakulär, so hatte er sie im Gedächtnis. Ein enges Fötzchen, in dem er gerne mit dem Mittelfinger stocherte bis es saftete. Kleine Teenagerbrüstchen mit rosa Nippeln, die kaum in Bewegung gerieten, auch wenn er hart zustiess. Das aber passt nicht zusammen mit den ausladenden Körbchen, die er gerade knetet. Er drückt etwas fester zu: Silikontest.

„Ouhh“, stöhnt sie.

Silikontest negativ – alles echt. Ratlosigkeit macht sich breit. Welche Blondine mit dicken Titten und Knackarsch wagt es, sich mit einer Haarspange der Finanzmarktaufsicht von ihm bocken zu lassen? Ist es gar der Feind selbst? Die Finanz-Kontrolleurin, die ihn damals wegen Steuerbetrug fast drangekriegt hätte?

Zum Glück war sie bestechlich. CFO Kohlmeier fand raus, dass sie auf getunte Autos stand. Ein violetter Maserati genügte, um sie zum Schweigen zu bringen. Gegen einen Tausender extra durfte er sie auf dem Beifahrersitz pimpern. Das war eine Geschichte nach seinem Geschmack. Wie die abging in ihrem neuen Flitzer. Nathalie Weber. Genau, so hiess sie. Durchaus möglich, dass diese Nathalie Weber wieder antanzte, um sich die Schnecke ölen zu lassen. Vielleicht braucht sie eine neue Karre oder Benzingeld für den Maserati. Durchaus nicht günstig so ein Bolide. Da wird sie die saftigen Schenkel noch einige Male spreizen müssen, wenn sie von ihm was will. Die Steuermilliarden sind besser versteckt als damals, kaum zu finden. Bleibt ihr Körper, den darf sie ihm verkaufen.

Er horcht in seinen Schwanz hinein. Steckt er in einer Beamtinnen-Muschi? Ja, er kann etwas Miefiges wahrnehmen. Verstaubte Aktenordner, endlose Protokolle, Regulierungen und Paragrafen erschnuppert sein Spionagerohr. Sie muss es sein. Sein Muschigefühl täuscht ihn nur selten. Merkwürdig nur, dass er sich gar nicht an ihr Erscheinen erinnert. Er muss in Gedanken gewesen sein. Egal, nun ist sie aufgebockt und er steckt drin, in der Bundesverwaltung. Die kräftigen Titten des Feindes rumpeln zu lassen – so muss es sein.

Versonnen blickt er auf die Haarspange. Er nimmt die rechte Hand von ihren baumelnden Fleischklopsen, greift sich das Ding, öffnet es. Sie schüttelt den Kopf, die Haare fallen über den Tisch. Es scheint für sie ein Akt der Befreiung zu sein, wenn man ihre Haare löst. Kein Wunder bei dem Job.

Andererseits hasst er es, wenn die Tussis seinen Schreibtisch mit ihren Haaren besudeln. Er packt sie an den Oberarmen und hämmert sie gegen die Tischkante. Wird Zeit die Sache zu beenden. Irgendetwas gefällt ihm hier nicht.

Das Telefon klingelt. Verdammt! Noch zwanzig Sekunden, dann wäre er soweit. Reicht das noch? Er lässt es ungern klingeln. Die Wahl zum Manager des Jahres läuft und er ist in der Endauswahl. Er müsse sich kurzfristig zur Verfügung halten, hatte der VR-Präsident angekündigt. Es würde eine Überraschungsfeier geben, sollte er gewinnen.

Sein Schwengel schmatzt durch die Möse, der Schweiss tropft ihm von der Glatze, die Brille beschlägt. Wie ein Karnickel rammelt er das Schätzchen. Jetzt, als es ums Abschiessen geht, blockiert ihn irgendwas. “Aaaaaah, du geile Sau”, röhrt er, steckt ihr den Finger in den Anus und greift mit der anderen Hand zum Telefon.

“Was gibts?” blafft er und schnappt nach Luft. Es ist seine Privatsekretärin. Nicht das erste Mal, dass sie ihn beim Ficken stört.

“Chef, Nathalie Weber von der Finanzmarktaufsicht ist da. Wegen der Steuerkontrolle.”

“Was? Die hab‘ ich doch schon hier im Büro?”

“Ähhh, nein, die sitzt im Vorzimmer und möchte vorgelassen werden.”

“Machen Sie sich nicht lächerlich. Die Frau Weber ist hier unter… äh vor mir.”

“Das ist unmöglich Chef. Frau Weber steht… geht es Ihnen gut? Chef? Hallo?”

Die antike Täferung verschwimmt vor seinen Augen. Mit aller Kraft versucht er sich zu konzentrieren. Vor ihm auf dem Tisch räkelt sich der Körper, den er von hinten penetriert. Aber wer zum Teufel? Nun reicht es ihm. Er greift sich ihren Hinterkopf und dreht ihr Gesicht zu sich. Ein heiserer Schrei entgleitet seiner Kehle – er blickt in sein eigenes Antlitz. Entgeistert schaut er an sich hinunter. Sein Pimmel steckt in einem kraftlosen, haarigen Arsch – einem Arsch, den er als seinen eigenen bezeichnen würde, läge er nicht vor ihm auf dem Tisch.

Seine Anzughose schlackert um die Fussgelenke, als er mit kleinen, schnellen Schritten in das Vorzimmer stürzt. Vorbei an seiner Privatsekretärin und der kreischenden Nathalie Weber flüchtet er nach draussen.

“War das… war das der CEO?” stottert Nathalie Weber entgeistert.

“Nackt und mit erigiertem Penis…” wundert sich die Privatsekretärin. “Ich bin ja vieles gewohnt, aber sowas?”

Eine Tramglocke bimmelt und Bremsen kreischen. Ein dumpfer Aufschlag hallt durch den Finanzdistrikt. Die Glocke bimmelt erneut, hört gar nicht mehr auf zu bimmeln, wird immer schriller. Eine Frau schreit, Menschen rennen umher. Die Sekretärin springt auf und eilt ans offene Fenster. Sie schlägt die Hand vor den Mund und ruft: “Jessas!”

Feierlichen Schrittes betritt der VR-Präsident das Vorzimmer, mustert die beiden Damen und wundert sich über deren Gesichtsausdruck, den er nicht zu deuten vermag. Trotz leichter Irritierung verkündet er die frohe Botschaft: “Unser CEO hat gewonnen, Manager des Jahrs!”